PFAFF HACK 2021: Der Hackathon des Fraunhofer IESE (Logo)

PFAFF HACK 2021 – Ein Rückblick

Im Frühjahr 2021 gab es noch ein Fünkchen Hoffnung, das uns glauben ließ, wir könnten den PFAFF HACK 2021 als Vor-Ort Hackathon stattfinden lassen. Unsere Entscheidung, wegen der angespannten Corona-Lage schließlich doch auf »Nummer sicher« zu gehen, war am Ende allerdings richtig und hat gezeigt, dass unser vierter Hackathon für Klimaschutz, den wir im Rahmen unseres Projekts EnStadt:Pfaff durchführten, auch virtuell ein voller Erfolg war. Damit ist der PFAFF HACK 2021 ein ausgesprochen passendes Beispiel, um zu zeigen, welche Werkzeuge und Methoden für erfolgreiche digitale Veranstaltungen geeignet sein können.

Zum vierten Mal PFAFF HACK – zum zweiten Mal virtuell

Der PFAFF HACK ist inzwischen fester Teil unseres Projektkalenders geworden und stellt eine tolle Gelegenheit dar, unsere Forschungsthemen rund um das neue PFAFF-Gelände in Kaiserslautern mit der Öffentlichkeit zu teilen. Somit startete dieser im Jahr 2021 vom 4.11. bis 6.11.2021 bereits in seine vierte Runde – und zwar einmal mehr, wie auch im vorangegangenen Jahr, im digitalen Format. In diesem Zuge bereiteten wir für den Hackathon unsere digitalen Services und Lösungsideen am IESE so auf, dass interessierte Bürger*innen leicht darauf aufbauen und eigene Ideen für die Zukunft des Quartiers in das Forschungsprojekt EnStadt:Pfaff einbringen konnten.

Bei der Planung und Organisation des PFAFF HACKs kommen viele verschiedene Themen zusammen. So gilt es z. B., unsere digitalen Services und Lösungen so aufzubereiten, dass sie schnell und einfach verwendet werden können. Das Programm der Veranstaltung muss attraktiv und interessant sein und das Feeling eines Hackathons – eines Hacking-Marathons – soll auch virtuell entstehen. Am wichtigsten sind aber die Teilnehmer*innen, die, egal ob vor Ort oder virtuell, bestens versorgt sein sollen. Nachfolgend wollen wir zeigen, was wir jeweils vorbereitet haben, um ein gelungenes virtuelles Event auf die Beine zu stellen.

Das virtuelle PFAFF-Quartier für den virtuellen Hackathon

Der Name »Hackathon« kommt nicht von ungefähr. Zwar geht es nicht unbedingt ums Hacken im Sinne von »Einbruch in Computersysteme«, aber »Hacks« im Sinne von kreativen Lösungen für bekannte Probleme suchen wir beim PFAFF HACK definitiv. Damit es unsere Teilnehmer*innen beim PFAFF HACK 2021 leicht hatten und sich auf voll auf das Thema des klimaneutralen Stadtquartiers einlassen konnten, bereiteten wir im Vorfeld einige digitale Services und Lösungen vor.

Unsere Mock-Plattform bildete die Grundlage für ein vernetztes digitales Stadtquartier. Alle Dienste, die wir vorbereiteten (z. B. Nutzermanagement, Informationen über ÖPNV-Abfahrtszeiten, Smart-Home-Sensoren und Gerätesteuerung, etc.), konnten somit Informationen über die Mock-Plattform teilen. Andere Dienste konnten so die dort vorhandenen Informationen aufgreifen und für ihre eigenen Zwecke nutzen. Für den Hackathon musste das natürlich so einfach wie möglich nutzbar sein. Deshalb verzichtete die Mock-Plattform auf Security und Privacy – sie sollte nie produktiv eingesetzt werden, sondern diente als Spielwiese für schnelle Ideen und Prototypen.

Damit die Teilnehmer*innen gut mit der Mock-Plattform zurechtkommen würden, entschieden wir uns im Vorfeld der Veranstaltung sowohl für eine schriftliche Dokumentation aller Dienste als auch für die Veröffentlichung von Erklärvideos.

 

 

Eine besondere Neuerung stellte in diesem Jahr unser Quartierssimulator dar. Da das reale PFAFF-Quartier in Kaiserslautern leider noch nicht fertiggestellt ist, können wir viele Ideen und Lösungen aktuell noch nicht in der Praxis testen. Um trotzdem ein lebendiges und interaktives Stadtquartier erleben zu können, bereiteten wir einen Quartierssimulator vor (Abbildung 1).

Ähnlich wie bei einem großen Brettspiel teilten wir das geplante PFAFF-Quartier in kleine Felder ein. Jedes Feld hat dabei einen Typ (z. B. Straße, Haus, Gehweg etc.) und kann über verschiedene Eigenschaften verfügen. Außerdem lassen sich Spielsteine (z. B. Menschen, Autos, Leihfahrräder etc.) auf den Feldern platzieren. Die Spielsteine können in regelmäßigen Zeitabständen bewegt werden und so das bunte Treiben von Menschen im Quartier simulieren. Mit einfachen Mitteln lässt sich so ein Sensor, beispielsweise eine smarte Lampe mit Bewegungsmelder, simulieren. Man überwacht einfach ein oder mehrere Felder, indem man in regelmäßigen Abständen abfragt, ob ein Spielstein auf dem Feld steht. Ist das der Fall, lässt sich eine Nachricht über die Mock-Plattform versenden und ein anderer Dienst kann auf diese reagieren und beispielsweise das Licht anschalten (also eine Eigenschaft des Feldes und des Spielsteins ändern). Auf diese Weise ist das zukünftige digitale und klimaneutrale PFAFF-Quartier auch heute schon virtuell zugänglich.

Auch online gab es bei diesem Hackathon ein attraktives Programm

Wie sich schon erahnen lässt, machen bei unserem PFAFF HACK die Mock-Plattform und der Quartierssimulator allein noch lange keinen Hackathon aus. Damit die Teilnehmer*innen gemeinsam einen spannenden und interessanten virtuellen Hackathon erleben konnten, überlegten wir uns darum ein buntes Programm.

Bevor es richtig losging, konnten die Teilnehmer*innen am Innovation Thursday erstmals die Themen und Challenges kennen lernen und sich in Teams zusammenfinden. Das virtuelle Socializing ist schwierig. Deshalb erstellten wir einen virtuellen PFAFF HACK Escape Room. In kleinen, zufällig ausgewürfelten Teams kämpften sich die Teilnehmer*innen durch den Escape Room, lernten die Services und das Quartier kennen und lösten das Rätsel, warum das Datum des PFAFF HACK auf der Website auf das Jahr 2029 gesprungen war. – Eine super Sache, um die anderen Teilnehmer*innen, aber auch das Projekt an sich genauer kennen zu lernen.

 

 

Anders als im letzten Jahr konzentrierte sich der PFAFF HACK 2021 wieder auf 24 Stunden am Stück. Diese füllten wir großteils mit Live-Beiträgen aus unserem hauseigenen Studio. Tech-Talks zur Mock-Plattform, Hintergründe zum Projekt und spaßigere Beiträge wie eine Live-Coding-Session fehlten ebenso wenig wie inhaltlich anspruchsvolle Talks. So zog beispielsweise Prof. Dr. Jörg Dörr in einem Impulsvortrag Parallelen zwischen klimaneutralen, smarten Stadtquartieren und seinem Forschungsgebiet Smart Farming. Bernhard Lorig vom Gründungsbüro stand uns für ein Interview zur Verfügung und bereicherte das Programm mit spannenden Einblicken in Social Entrepreneurship. Marius Henkel präsentierte die Open-Data-Strategie der Stadt Kaiserslautern und traf hiermit einen ganz besonderen Nerv. Denn eines der teilnehmenden Teams konnte im Anschluss gar nicht anders, als seine Impulse direkt in ihre neu erschaffene Lösung zu implementieren.

Die gerade beschriebenen Beiträge moderierten und streamten wir alle aus unserem IESE-eigenen Studio, wobei manche Redner zum Teil extern zugeschaltet wurden.

 

 

Dazwischen blieb für unsere Teilnehmer*innen aber selbstverständlich immer noch etwas Zeit, um an eigenen Ideen zu schmieden, zu programmieren und neue Hackathon-Lösungen zu designen. In regelmäßigen Standup-Meetings präsentierten die Teilnehmer*innen ihre Fortschritte und tauschten sich aus.

Physisch und virtuell verknüpfen

Um das Event abzurunden und unsere Teilnehmer*innen rundum zu versorgen, packten wir gemeinsam mit unseren Partnern kl.digital und Stadt Kaiserslautern vorab Pakete mit T-Shirts, Snacks und kleinen Gerichten und versandten diese bereits vor Start des Events. Auch wenn ein gemeinsames Treffen nicht möglich war, konnten wir auf diese Weise das Gefühl eines gemeinsamen Events verstärken und jeder Teilnehmerin und jedem Teilnehmer etwas Physisches mitgeben.

Eines ist klar: Ein virtueller Hackathon läuft nicht genauso wie eine Vor-Ort-Veranstaltung ab. Wenn man jedoch akzeptiert, dass manche Dinge online einfach anders sind, lässt sich trotzdem ein interessanter und spannender Online-Hackathon organisieren. Wir freuen uns über das große Interesse unserer Teilnehmer*innen und die vielen Beiträge und Ideen! An dieser Stelle möchten wir es daher nicht versäumen, nochmals einen großen Dank an all diejenigen zu richten, die das Event letztendlich zu dem gemacht haben, was es war! Danke!

 

 

Noch mehr Infos zum PFAFF HACK gewünscht?

 

Mitschnitte zu unserem Livestream vom PFAFF HACK 2021 findet ihr auf unserem YouTube-Channel.

 

Darüber hinaus haben wir außerdem auch auf der Homepage des PFAFF HACK noch mehr Informationen und News zu unserem Hackathon für Nachhaltigkeit und Klimaschutz hinterlegt.

 

Lesenswert sind außerdem auch die Blog-Beiträge zu den PFAFF HACKs der vergangenen Jahre. Hier geht’s zur Übersicht.