Hybrider Workshop am Fraunhofer IESE: Autonomik als neue Querschnittsdisziplin

Am Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE fand am 9. September ein hybrider Workshop zum Thema Autonomik statt. Unter diesem Begriff entwickelt sich derzeit eine neue Querschnittsdisziplin, die sich nicht nur mit den technischen Grundlagen und Methoden für autonome Systeme befasst, sondern auch gesellschaftliche, ökonomische und rechtliche Fragestellungen integriert. Ziel ist es, die komplexen Auswirkungen autonomer Technologien ganzheitlich zu verstehen und verantwortungsvoll zu gestalten. Die Notwendigkeit der Querschnittsdisziplin besteht darin, dass autonome Systeme eine zunehmende Bedeutung erfahren. Für die Entwicklung/Umsetzung sind interdisziplinäre Kooperationen der Einzeldisziplinen (Informatik, Sozial & Gesellschaftswissenschaften, Rechtswissenschaften, Elektrotechnik, Maschinenbau, Wirtschaftswissenschaften, Strukturwissenschaften) unabdingbar und erweisen sich zunehmend als Flaschenhals. Autonomik erlaubt es, autonome Systeme ganzheitlich zu betrachten, zu entwickeln und einsetzen zu können, jeweils unter der Berücksichtigung der Hürden zur Umsetzung von Zukunftsvisionen. Da diese Hürden nicht rein technischer Natur sind, ist die Autonomik eine bereichsübergreifende Disziplin. Sie stellt die Grundlage für die Entwicklung und den Betrieb autonomer Systeme dar.

Hybrider Workshop am Fraunhofer IESE: Autonomik als neue Querschnittsdisziplin
© Fraunhofer IESE
Hybrider Autonomik Workshop mit Prof. Dr.-Ing. Patrick Wolf, Dr. Rasmus Adler, Prof. Dr. Katharina Zweig, Prof. Dr. rer. nat. Henning Kagermann, Prof. Dr.-Ing. Rolf Ernst, Prof. Dr.-Ing. Peter Liggesmeyer, Werner Weiss und Dr.-Ing. habil. Achim Wagner (v. l. n. r.)

Der Autonomik-Workshop fand im Kreise führenden Expertinnen und Experten aus Wissenschaft und Industrie statt und diente in einem ersten Schritt der Strukturierung der Autonomik als eigenständige Disziplin. Im Rahmen des Workshops wurde diskutiert und festgelegt, welche Themen und thematischen Bestandteile die Disziplin umreißen soll. Zu den Teilnehmenden des Workshops zählten:

  • Prof. Dr.-Ing. Peter Liggesmeyer (RPTU Kaiserslautern-Landau, Fraunhofer IESE & wissenschaftlicher Sprecher des Forschungsbeirats Industrie 4.0)
  • Prof. Dr. rer. nat. Henning Kagermann (Acatech)
  • Prof. Dr.-Ing. Rolf Ernst (TU Braunschweig)
  • Prof. Dr. Katharina Zweig (RPTU Kaiserslautern-Landau)
  • Prof. Dr.-Ing. Martin Ruskowski (DKFI, SmartFactory-KL & RPTU Kaiserslautern-Landau)
  • Dr.-Ing. habil. Achim Wagner (SmartFactory-KL)
  • Dr. Rasmus Adler (Fraunhofer IESE)
  • Prof. Dr.-Ing. Patrick Wolf (RPTU Kaiserslautern-Landau & Fraunhofer IESE)
  • Werner Weiss (Insiders Technologies)

Auch Prof. Dr. Karsten Berns (RPTU Kaiserslautern-Landau), Prof. Dr.-Ing. Norbert Wehn (RPTU Kaiserslautern-Landau), Prof. Dr. Eckart Bueren (Georg-August-Universität Göttingen) und Prof. Dr. rer. nat. Dr. h.c. mult. Wolfgang Wahlster (DFKI) sind maßgeblich an der Entwicklung der neuen Querschnittsdisziplin beteiligt.

Die zentralen Ergebnisse des Workshops dienen nun als Grundlage zur Definition von Forschungsschwerpunkten sowie die Erarbeitung gemeinsamer Leitlinien für Technik, Gesellschaft und Regulierung.

»Autonomik adressiert unbeantwortete Fragestellungen im Zusammenhang mit autonomen Systemen, die erforderlich sind, um die nächste Generation autonomer Systeme sicher, vertrauenswürdig und gesellschaftlich akzeptiert zu gestalten. Ich bin überzeugt, dass es in der Vielzahl der Anwendungen autonomer Systeme eine gemeinsame Menge notwendiger Fähigkeiten gibt, die den Kern der Autonomik definiert«, betonte Prof. Dr.-Ing. Peter Liggesmeyer.

Weiterführende Informationen zur Autonomik als neue, eigenständige Disziplin stehen unter folgendem Link bereit: www.autonomik.de.

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