Im Fokus der gemeinsamen Forschungsarbeiten stand die Entwicklung von Systemkomponenten zur Erkennung von Laufzeitfehlern der Hardware. Der Clou daran: Der Einsatz teurer Spezialhardware kann deutlich reduziert werden. Im Mittelpunkt der Lösung steht die redundante Ausführung der sicherheitskritischen Funktion auf Softwareebene. Die Herausforderungen waren dabei, das System so flexibel zu gestalten, dass es seine Aufgabe für die Anwendungsfunktion transparent auf unterschiedlichsten Ausführungsplattformen erfüllen kann. Zentrale Eigenschaften wie die physische Verteilung, der Grad der Redundanz, der Abgleich umfangreicher Eingabedaten, das Verfahren zum Vergleich von Ergebnissen sowie die Fehlerreaktion mussten berücksichtigt werden.
Die erarbeitete Lösung ist eine flexible Softwaresicherheitsarchitektur, die den Einsatz nicht abgesicherter Hardware für sicherheitsrelevante Anwendungen ermöglicht. Das Projektteam demonstrierte deren Realisierbarkeit mithilfe einer prototypischen Implementierung und führte umfassende Sicherheitsbetrachtungen durch. Unter anderem untersuchten die Experten mit dem Werkzeug safeTbox des Fraunhofer IESE den Diagnoseabdeckungsgrad einer gewählten Architekturkonfiguration. Zur Sicherheitsanalyse setzten sie integrierte Komponentenfehlerbäume ein, um mögliche Fehlerbilder zu identifizieren und die Eignung der umgesetzten Maßnahmen nachzuweisen. Zusätzlich nutzte das Forschungsteam Robustheitstests mittels Simulation in einer virtuellen Ausführungsumgebung mithilfe des IESE-Werkzeugs FERAL. Dadurch konnten die Wissenschaftler weitere Einflüsse bewerten, die sich zum Beispiel infolge komplexer Betriebssystemfunktionalitäten oder Kommunikationskanäle ergeben können.
Die Lösung wird in die Serienproduktion eingehen – ein Indiz dafür, dass Bosch von den Ergebnissen überzeugt ist. Zudem wird das Forschungsteam das Konzept gemeinsam als Erfindung anmelden.